Was ist eigentlich Selbsthilfe?
Selbsthilfe beginnt bei dir.
Vielleicht hast du das Wort schon oft gehört – aber hast du jemals darüber nachgedacht, was Selbsthilfe eigentlich für dich bedeutet?
Oft denken wir bei Selbsthilfe an Bücher, Programme oder Gruppen. Aber Selbsthilfe ist viel mehr. Selbsthilfe ist eine Haltung. Sie beginnt in dem Moment, in dem du merkst:
„Ich will, dass es mir besser geht – und ich kann selbst etwas dafür tun.“
Was bedeutet Selbsthilfe wirklich?
Selbsthilfe bedeutet:
Du erkennst, dass du nicht einfach nur ausgeliefert bist.
Dass du nicht warten musst, bis jemand anderes etwas ändert.
Dass du selbst Einfluss hast – auf dein Denken, dein Handeln, dein Leben.
Es ist kein großer Knall, keine dramatische Entscheidung.
Manchmal ist Selbsthilfe ein leiser Gedanke:
„Ich gehe heute zehn Minuten spazieren, obwohl ich mich schlapp fühle.“
„Ich sage heute zum ersten Mal Nein.“
„Ich schreibe mir auf, was mir guttut – und was nicht.“
Selbsthilfe ist oft unsichtbar. Aber sie wirkt.
Formen der Selbsthilfe – so vielfältig wie das Leben selbst
Es gibt nicht die eine Art von Selbsthilfe.
Was für dich funktioniert, entscheidest du.
Hier ein paar Beispiele:
- Ein Tagebuch führen, um Gefühle zu sortieren
- Atemübungen, um zur Ruhe zu kommen
- Kreativität, um Gedanken einen Ausdruck zu geben
- Wissen sammeln, um sich selbst besser zu verstehen
- Bewegung, um wieder in den Körper zu kommen
- Routinen entwickeln, die Sicherheit geben
- Sich mitteilen – einem vertrauten Menschen oder auch anonym
- Medien nutzen, die inspirieren statt überfordern
- Pausen erlauben, wenn alles zu viel ist
- Grenzen setzen, wenn etwas nicht mehr gut tut
Selbsthilfe heißt nicht, alles allein zu schaffen. Es heißt:
Du darfst dir selbst helfen – auf deine Art.
Warum ist Selbsthilfe so wichtig?
Weil niemand dich so gut kennt wie du selbst.
Weil kleine Schritte große Wirkung haben können.
Weil du mehr Einfluss auf dein Leben hast, als du vielleicht denkst.
Selbsthilfe gibt dir das Gefühl:
Ich bin nicht passiv – ich gestalte mit.
Und oft beginnt Veränderung genau da:
Im Alltag. Im Inneren. In dir.
Hilfe holen ist auch Selbsthilfe
Wichtig: Selbsthilfe bedeutet nicht, dass du alles allein machen musst.
Ganz im Gegenteil. Zu erkennen, wann du Unterstützung brauchst, ist eine der stärksten Formen von Selbsthilfe.
Ob du mit Freund*innen redest, professionelle Hilfe suchst oder dich weiterbildest – du triffst eine bewusste Entscheidung:
„Ich kümmere mich um mich.“
Selbsthilfe ist ein Weg
Manchmal fühlt er sich holprig an.
Manchmal geht es ein paar Schritte zurück.
Und manchmal braucht man eine Pause.
Auch das gehört dazu.
Aber du wirst merken: Je öfter du dir erlaubst, Verantwortung für dein Wohlergehen zu übernehmen, desto klarer wird dein innerer Kompass.
Und du lernst dich selbst besser kennen – mit jeder kleinen Entscheidung.
Selbsthilfe ist kein fertiger Plan.
Keine Methode, kein festes System.
Es ist dein Weg. Deine Schritte. Deine Kraft.
Du darfst Hilfe annehmen – und dir selbst helfen.
Du darfst Fehler machen – und wachsen.
Du darfst dich neu erfinden – immer wieder.
Selbsthilfe bedeutet: Du bist nicht hilflos.
Du bist handlungsfähig. Jeden Tag ein kleines Stück mehr.